Garden Route

Wohl keine Gegend in Südafrika ist so vielfältig und abwechslungsreich wie die Garden Route! Wir verbrachten jeweils zwei Nächte in Tsitsikamma, Plettenberg Bay, Wilderness und Hermanus und jeder Tag beeindruckte uns aufs neue!

Unser Flug von Johannesburg nach Port Elizabeth (heißt eigentlich seit 1-2 Jahren Gqeberha, wir sagen aber trotzdem Port Elizabeth) dauerte etwa 1h 45min. Wir landeten also morgens und holten unseren nächsten Mietwagen ab: Diesmal bekamen wir einen kleinen Hyundai Atos, auch in weiß.


2 Nächte Stormsrivier am Tsitsikamma Nationalpark

Unsere erste Unterkunft hatten wir für zwei Nächte in Stormsrivier gebucht. Die kleine Stadt liegt direkt am Tsitsikamma Nationalpark. Die Fahrt dauerte keine zwei Stunden und da wir noch sehr viel Zeit bis zum Check-In hatten, machten wir einen Zwischenstopp in Jeffreys Bay. Dort gingen wir am Strand spazieren. Nach nur zwei Flugstunden veränderte sich die Natur komplett. Man hatte das Gefühl, auf einem anderen Kontinent zu sein, denn auf einmal waren wir direkt an der Küste an einem weiten weißen Sandstrand. Wir aßen in einem Restaurant, welches wir gerne weiterempfehlen: Es heißt „Die Walskipper“. Für den Preis schmeckte das Essen ausgezeichnet.

Am Nachmittag checkten wir in der Tsitsikaya Lodge ein. Da wir von der langen Autofahrt am Vortag und vom Flug erschöpft waren, gingen wir nur noch eine kurze Runde durch die kleine Stadt Stormsrivier und aßen anschließend direkt im Guesthouse zu Abend.

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück in den Tsitsikamma Nationalpark, wo man auf wunderschönen Holzstegen durch die Natur wandern kann und sich wie im Dschungel fühlt. Natürlich darf ein Besuch der bekannten Suspension Bridge nicht fehlen. Diese erreicht man nach etwa 20-30 Minuten Fußweg. Es gibt Wanderwege verschiedener Länge, wir sind jedoch nur zur Brücke und wieder zurück gewandert. Am Parkplatz aßen wir im Restaurant vor Ort zu Mittag. Der Ausflug in den Tsitsikamma Nationalpark war definitiv gelungen und gehört unserer Meinung nach zu einer der Pflichtaktivitäten auf der Garden Route!

In unserem Blog berichten wir insgesamt von zwei Flops, einer davon kommt jetzt: Nach dem Ausflug zum Nationalpark machten wir eine Ziplinetour. Die Website warb mit einer Tour durch Schluchten mit Aussicht auf Wasserfälle. Insgesamt gab es 8 Seilbahnen unterschiedlicher Länge. Zwei Guides begleiteten uns. Nach maximal 10 Minuten hatten wir alle Seilbahnen hinter uns und waren ein wenig enttäuscht, denn wir hatten etwa 30 Euro pro Person gezahlt. Zwar machten die Seilbahnen Spaß, doch es ging uns viel zu schnell. Außerdem waren die Schluchten größtenteils bewachsen und die Wasserfälle nahezu ausgetrocknet.

Dann allerdings fuhren wir spontan zu einem Strand, den wir uns selbst über Google Maps raussuchten: Der Ort heißt Eersterivierstrand und ist ein absoluter Geheimtipp von uns. Auf dem Weg dorthin ging es 10 Kilometer lang über eine steinige Dirt Road und wir taten uns sehr schwer damit, nicht umzudrehen. Im Nachhinein können wir nur sagen, dass sich der Weg absolut gelohnt hat. Zwar handelt es sich bei dem Strand um einen Privatstrand und wir waren vermutlich etwas illegal unterwegs, doch wir hatten noch nie in unserem Leben einen idyllischeren Strand gesehen. Außer uns sahen wir nur eine dreiköpfige Familie, der Rest des langen Strandes war menschenleer! Zur Info: Kurz vor dem Strand gelangt man an ein privates Tor. Da der Ort zu der Zeit sehr leer war, parkten wir das Auto einfach an der Straße kurz davor und gingen über Privatgrundstücke an den Strand. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Am Abend genossen wir dann eine Steinofenpizza in unserem Ort (Stormsrivier) und bereiteten uns auf den nächsten Tag vor, an dem es nach Plettenberg Bay ging.

Hier kannst Du nach Unterkünften in Stormsrivier suchen:

2 Nächte Plettenberg Bay

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur nächsten Unterkunft: 113 on Robberg in Plettenberg Bay. Die Fahrt dauert nicht einmal eine Stunde, wir hatten es also nicht weit.

Zwischen den beiden Orten befindet sich ein Stopp, den man auf jeden Fall aufsuchen sollte. Die N2, welche man während der gesamten Garden Route befährt, führt einen direkt über die höchste Brücke Afrikas, die Bloukrans Bridge. Doch damit nicht genug. Unter dem Bogen der Brücke können sich Adrenalinjunkies an einem der höchsten und extremsten Bungee Jumps der Welt vergnügen. Wir bogen also zu dem Aussichtspunkt auf die Brücke ab und schauten von dort einigen Leuten zu, die sich wagten. Nach und nach packte uns das Interesse und der Mut, selbst zu springen. Wir konnten uns aber an dem Tag nicht überwinden und fuhren zur Unterkunft in Plettenberg. Der Gedanke, selbst zu springen verließ unsere Köpfe nicht und wir nahmen uns dann für den nächsten Tag vor, es doch zu tun. Also fuhren wir am nächsten Tag tatsächlich nochmal hin und nach weiteren 1,5 Stunden Grübeln buchten wir und überwindeten uns. Wir hatten wirklich Respekt davor, doch bereuten es keinesfalls. Wir waren überwältigt und fanden es extrem geil! Wir hätten es viel eher bereut, wenn wir die Chance auf den Sprung nicht wahrgenommen hätten. Hier siehst du ein kleines zusammengeschnittenes Video von meinem Sprung. Für alle, die sich überwinden können, empfehlen wir den Sprung, denn er wird ohne Zweifel unvergesslich und eines der Top-Highlights eurer gesamten Südafrikareise!

Plettenberg Bay ist vor allem für den Robberg Hiking Trail bekannt. Die Wanderung machten wir natürlich auch. Wenn man die große Route wandern möchte, sollte man mindestens drei Stunden einplanen. Da wir erst am Nachmittag dort waren und davon abgeraten wird, während der Dämmerung noch unterwegs zu sein, wanderten wir nur die mittlere Strecke. Auch wenn wir beide sehr sportlich sind, kamen wir etwas ins Schwitzen, denn die Wanderung ist durchaus anstrengend und eine kleine Sporteinheit. Der Nationalpark hat natürlich einiges zu bieten! Die Sicht auf die Bucht ist wundervoll und mit etwas Glück kann man im Ozean Delfine, Wale und Haie sichten. Wir glauben, sowohl Haie als auch Wale entdeckt zu haben. Auch Robben gibt es eine Menge. Die sind nicht zu überhören und riechen tun sie auch. Auch der Besuch des Robberg Nature Reserve ist ein Must-Do auf der Garden Route, denn die Wanderung ist ein perfektes Gesamtpaket!

Abends waren wir wieder einmal essen, diesmal in Plettenberg Bay, ehe es für uns am nächsten Morgen erneut weiter in Richtung Wilderness ging.

Hier kannst Du nach Unterkünften in Plettenberg Bay suchen:

2 Nächte Wilderness

Inzwischen war in etwa die Hälfte des Roadtrips durch Südafrika vorbei und wir kamen dem Endziel Kapstadt in kleinen Schritten näher. Doch auch der Weg von Plettenberg nach Wilderness zu unserer nächsten Unterkunft Pearl Moon Boutique Suites war nicht lang. Wir fuhren nur knapp über eine Stunde.

Wie schon zwischen den beiden anderen Unterkünften machten wir auch auf diesem Weg einen Zwischenstopp, um die Zeit bis zum Check-In zu überbrücken. Da die Stadt Knysna direkt auf dem Weg liegt, lohnt sich ein Halt dort. Wir gingen kurz am Hafen spazieren, sahen aber keinen Grund, lange dort zu bleiben. Allerdings buchten wir uns eine Bootstour für den nächsten Tag und machten uns dann auf den Weg nach Wilderness.

Wir konnten glücklicherweise schon früher einchecken. Unsere Unterkunft in Wilderness, die Pearl Moon Boutique Suites, können wir auf jeden Fall weiterempfehlen. Die Terrasse war traumhaft. Dort frühstückten wir auch an beiden Tagen.

Nach dem Check-In wollten wir im Wilderness Nationalpark wandern gehen. Als wir ankamen, sahen wir, dass man dort ein Kanu mieten kann. Spontan entschieden wir uns für die Kanutour. Obwohl es eigentlich etwas ganz Einfaches ist, machte es uns sehr viel Spaß und wir würden es sogar zu den Top-10-Highlights unserer Reise dazuzählen. Mit dem Kanu geht es etwa 40 Minuten entlang eines Flusses. Dort wird das Kanu abgestellt und man wandert noch einmal circa 40 Minuten zu einem Wasserfall. Auf dem Weg kann man Affen beobachten und am Wasserfall sogar schwimmen, nimm also deine Badesachen mit! Wenn man sich genug ausgeruht hat, geht es wieder auf den Rückweg. Die Kanutour führte uns durch eine wunderschöne Umgebung. Allein die Kanufahrt und die Wanderung dauern zusammen etwa drei Stunden. Dazu kommt noch der Aufenthalt am Wasserfall. Man kann also etwa vier Stunden einrechnen. Die 30 Euro pro Person lohnen sich hier auf jeden Fall (der Eintrittspreis für den Nationalpark ist inbegriffen)! Somit ist die Kanutour von Eden Adventures ein weiterer Geheimtipp von uns.

Abends gingen wir dann in Wilderness im Salinas Beach Restaurant essen. Es war das erste Mal, dass wir im Dunkeln zu Fuß unterwegs waren. Da es nur wenige 100m waren und wir uns sowieso sehr sicher fühlten, war das allerdings kein Problem!

Am nächsten Tag feierten wir dann Lisas Geburtstag mit einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse und mit einem Besuch in der Green Shed Kaffeerösterei, die wir auch gerne weiterempfehlen! Danach stand die Bootstour in Knysna an. Sie dauerte 90 Minuten. Die Hafeneinfahrt von Knysna wird von einigen Seefahrern als die gefährlichste weltweit bezeichnet, da sich der Wellengang im Minutentakt wechseln kann und da die befahrbare Spur nur etwa 15 Meter breit sein soll. Die herausragenden Felsen sind also eine Herausforderung für Kapitäne. Die Bucht von Knysna ist wirklich schön und man hat vom Meer aus eine tolle Aussicht! Das Wasser ist zudem türkisblau.

Am Nachmittag fuhren wir wieder nach Wilderness und besuchten den Aussichtspunkt auf die Map of Africa. Die Bäume bilden hier eine Form, die wie der Kontinent von Afrika aussieht. Von dort starten auch Paraglider, denen wir etwas zuschauten. Wer nochmal Lust auf etwas Adrenalin hat, kann vor Ort einen Flug buchen. Wir wollten uns diese Aktivität für Kapstadt aufbewahren, was sich allerdings als ein Fehler herausstellte, da es in Kapstadt jeden Tag zu windig war und wir daher wieder stornieren mussten. Da Lisa ja immer noch Geburtstag hatte, gingen wir lecker im Ilali Restaurant essen und ließen den Abend ausklingen.

Hier kannst Du nach einer Unterkunft in Wilderness suchen:

2 Nächte Hermanus

Am nächsten Morgen verließen wir unsere Unterkunft im schönen Wilderness wieder und es stand eine vierstündige Autofahrt nach Hermanus an. Wir machten auf dem Weg einen Umweg, um den südlichsten Punkt Afrikas zu besuchen. Dieser liegt am Kap Agulhas und nicht – wie viele glauben – am Kap der guten Hoffnung. Am Kap Agulhas trafen wir wenige Touristen, es ist ein eher leerer Ort, der einfach die Besonderheit besitzt, dass sich Atlantik und Indischer Ozean geografisch gesehen treffen und dass es der südlichste Punkt Afrikas ist. Wir können nun behaupten, dass wir dort schon einmal gewesen sind. Wem das nicht wichtig ist, der kann sich den Umweg sicherlich sparen und auf direktem Wege nach Hermanus fahren.

Als wir im Penguino Guesthouse in Hermanus ankamen, war es schon nachmittags. Wir gingen noch etwas an der Promenade spazieren und aßen zu Abend. Auch hier gingen wir im Dunkeln zu Fuß nach Hause. Unser Gastgeber hatte uns gesagt, dass der Ort ungefährlich sei. Wir bemerkten direkt, dass Hermanus der am meisten von Tourismus geprägte Ort unserer bisherigen Reise war. Die Preise in den Restaurants waren höher, die Innenstadt viel mehr an Touristen angepasst und es war relativ voll. Abends buchten wir uns eine Tour für das, wofür Hermanus bekannt ist: Eine Whale Watching Tour.

Nach dem wirklich guten Frühstück in unserer Unterkunft spazierten wir entlang der Bucht zum Hafen von Hermanus, wo die Tour startete. Wir fuhren mit einem schwankenden Touristenboot mit etwa 60 anderen Menschen hinaus. Die Fahrt dauerte zwei Stunden. Obwohl wir eigentlich beide noch nie seekrank waren, wurde uns ein bisschen schlecht. Das lag aber vielleicht auch zusätzlich daran, dass wir einen sehr sonnigen, warmen Tag erwischt hatten und daher auch zwei Stunden in der knalligen Sonne verbrachten. Wir sahen zwei Wale, eine Mutter mit einem Babywal. Insgesamt müssen wir die Tour leider als ein Flop auflisten. Wir bezahlten 60 Euro pro Person und fühlten uns nicht so gut. Dafür sahen wir natürlich zwei Wale, was auch eine Erfahrung ist, aber wir hatten uns natürlich mehr erhofft. Wahrscheinlich waren wir einfach etwas zu spät, da die Walsaison langsam zuende ging (Wir waren Mitte November in Hermanus).

Da es außer der Whale Watching Tour nichts anderes Besonderes in Hermanus gibt, verbrachten wir den Rest des Tages in der Stadt, aßen ein Eis und später zu Abend. Das beste Essen unserer Reise, was aber auch gleichzeitig am teuersten war, hatten wir in Hermanus im „WILD Restaurant“. Wir bezahlten inklusive Trinkgeld, Wein, Steak und Dessert etwa 46 Euro (nicht pro Person, sondern zusammen!), was für deutsche Verhältnisse und für die Qualität dennoch extrem günstig ist.

Am nächsten Tag ging es los in Richtung Kapstadt. Auf dem Weg hielten wir in Betty’s Bay, wo man Pinguine antreffen kann. Betty’s Bay bietet sich auch als Ausflug von Hermanus an. Man fährt circa 45 Minuten. An der Küste von Betty’s Bay war es extrem windig. Und da wir die Pinguine nur von etwas weiter weg beobachten konnten und schon für Kapstadt einen Ausflug zum Boulders Beach geplant hatten, wo man noch näher an die Pinguine rankommt, hielten wir uns nicht lange dort auf.

Insgesamt finden wir, dass der Aufenthalt in Hermanus der uninteressanteste unserer gesamten Reise gewesen ist. Wenn man die Walsaison besser erwischt, hat man allerdings vermutlich mehr Freude dort.


Alles in allem gehört die Garden Route mit den schönen Stränden, Nationalparks und kleinen Städten definitiv zu einem perfekten Südafrika Roadtrip dazu. Vor allem, wenn man insgesamt drei Wochen reist, hat man genug Zeit, einige Stopps mitzunehmen. Wir fanden die 8 Tage ausreichend und waren zufrieden mit unserer Auswahl. Natürlich gibt es auch noch andere alternative Routen auf diesem Stück. Beispielsweise haben wir Oudtshoorn und Swartberg geskippt, wobei diese Orte uns sicherlich auch gefallen hätten. Wir würden die Aufteilung mit zwei Nächten pro Aufenthalt auf jeden Fall nochmal so machen. Wir glauben nämlich, dass es uns zu stressig gewesen wäre, nur eine Nacht in einer Unterkunft zu bleiben. Tsitsikamma, Plettenberg Bay und Wilderness sind für uns persönlich die drei Top-Orte auf der Garden Route und somit Must-Do’s während eines Südafrika Roadrips!